Seminar

Die optimale Rechtsform

Heute stellt sich in vielen Fällen die Frage nach der steueroptimalen Rechtsform von Unternehmen. Je nach der Höhe der Gewerbesteuer-Hebesätze ergeben sich unterschiedliche Auswirkungen.
 
Bei Kapitalgesellschaften muss neben der Steuerbelastung auf Gesellschaftsebene zusätzlich im Falle einer Gewinnausschüttung die Einkommensbesteuerung für den Gesellschafter berücksichtigt werden. Nachteile aus dieser Doppelbesteuerung lassen sich durch die Vereinbarung angemessener Gehälter oder andere schuldrechtliche Leistungsvergütungen an die Gesellschafter in angemessener Höhe verringern.
 
Demgegenüber fällt bei Personenunternehmen regelmäßig die gleiche Steuerbelastung an, egal ob die Gewinne im Unternehmen verblieben oder entnommen werden. Bei Personenunternehmen hat zwar der Gesetzgeber im § 34 a EStG eine Tarifvergünstigung für den nicht entnommenen Gewinn geschaffen. Diese erweist sich in der Praxis aber vielfach nicht als sinnvoll. Für einen Aktienhandel im größeren Umfang bleibt die Errichtung einer vermögensverwaltenden Wertpapier GmbH überlegenswert.
 
Das Seminar will dem steuerlichen Berater eine Hilfestellung bieten und mögliche Risiken aufzeigen. So werden vom Referenten in einem Überblick anhand verschiedener Kriterien u.a. die Vor- und Nachteile der GmbH gegenüber einer Personengesellschaft sowie die Vorteile einer Betriebsaufspaltung oder einer stillen Gesellschaft dargestellt. Weitere Schwerpunkte des Seminars sind die Gestaltung von Unternehmensverkäufen und –käufen bei einer GmbH auch bei einer hohen Fremdfinanzierung sowie die steuerlichen Risiken bei einer Verlust-GmbH insbesondere durch eine schädliche Anteilsübertragung.
 
Beim Unternehmenskauf bestehen weitere Risiken sowohl aus dem Umwandlungssteuerrecht als auch aus anderen Gründen. Diese erfordern die volle Aufmerksamkeit des steuerlichen Beraters. Im Rahmen eines Unternehmensverkaufs müssen regelmäßig Pensionsverpflichtungen gegenüber dem veräußernden Gesellschafter-Geschäftsführer der GmbH „entsorgt“ werden. Ferner bleibt zu überlegen, ob der erwerbende Gesellschafter neben den Anteilen an einer Verlust-GmbH zusätzlich noch bestehende wertgeminderte Darlehnsforderungen des Veräußerers ggf. im Wege eines Besserungsanspruchs nach einem Forderungsverzicht erwirbt. Bei der Verschmelzung von Gewinn- und Verlustunternehmen ist zu achten, dass der steuerliche Verlustabzug nicht verloren geht.
Den Abschluss bilden praxisrelevante Fragen aus der Beendigung einer Betriebsaufspaltung. So muss insbesondere das zwangsweise Aufdecken von stillen Reserven vermieden werden.
 
Die Teilnehmer des Seminars erhalten umfangreiche Arbeitsunterlagen, die für die praktische Arbeit sehr hilfreich sind.
Themenübersicht

1. Besteuerung von Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften
  • Steuerbelastung der Kapitalgesellschaft je nach GewSt-Hebesatz
  • Steuerbelastung von Gewinnausschüttungen bei Abgeltungssteuer bzw. Teileinkünfteverfahren unter Berücksichtigung unterschiedlicher GewSt-Hebesätze
  • Sinn- oder Unsinn der Gewinnthesaurierungsrücklage bei Personenunternehmen (§ 34 a EStG)
  • Wirkung der Gewerbesteuer-Anrechnung nach § 35 EStG
 
2. Belastungsvergleiche der verschiedenen Rechtsformen
  • Steuerbelastungen GmbH und Personenunternehmen (Gewinnthesaurierung oder Auskehrung; Unterschiede je nach GewSt-Hebesatz)
  • Vor- und Nachteile der GmbH im Vergleich zum Personenunternehmen
  • Benachteiligung der Gesellschafter mit Anteilen im Privatvermögen und Vermeidung durch Antrag auf Teileinkünfteverfahren
  • Steuerbelastung von Tätigkeitsvergütungen usw. gegenüber Gewinnausschüttungen bei einer GmbH (Vorteile durch schuldrechtliche Verträge mit Kapitalgesellschaften)
 
3. Unternehmenskauf oder –verkauf bei einer GmbH
  • Vor- und Nachteile einer Anteilsveräußerung
  • Betriebsveräußerung als untaugliches Modell
  • Veräußerung von Mitunternehmeranteilen durch eine Kapitalgesellschaft
  • Umwandlung zur Vorbereitung einer Betriebsveräußerung (steuerliche Vorteile und Risiken; Gewerbesteuerpflicht nach § 18 Abs. 3 UmwStG)
  • Optimale Gestaltung des fremdfinanzierten Anteilserwerbs
  • Steuerfolgen und Handlungsbedarf für Pensionszusagen an Gesellschafter-Geschäftsführer beim Unternehmensverkauf (Verwaltungsauffassung, steuerliche Auswirkungen, BFH-Rechtsprechung, Alternativen)
 
4. Errichtung einer vermögensverwaltenden Kapitalgesellschaft
 
5. Gestaltungen und Risiken bei einer Verlust-GmbH
  • Steuergefahren beim Erwerb von Anteilen an Verlust-Kapitalgesellschaften nach § 8c KStG sowie der Antrag nach § 8 d KStG mit seinen Risiken
  • Erwerb von Gesellschafter-Forderungen unter Nennwert bzw. Besserungsansprüche nach Forderungsverzicht bei Übertragung von Anteilen an Verlust-GmbH
  • Abzugsverbot bei Abschreibung kapitalersetzender Gesellschafterdarlehen
  • Verschmelzung von Gewinn- und Verlustgesellschaften
  • Verlagerung von Geschäftschancen in Verlust-GmbH
  • Begründung einer körperschaftsteuerlichen Organschaft
 
6. Doppelgesellschaften
  • Steuervorteile der Betriebsaufspaltung
  • Gewollte und ungewollte Beendigung einer Betriebsaufspaltung
  • Einbringung eines Besitzunternehmens in eine Betriebs-GmbH (umstrittene Grunderwerbesteuerpflicht)
  • Steuervorteile einer GmbH & Stillen Gesellschaft
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