Spätestens mit der Kodifizierung der insolvenzrechtlichen Warnpflicht in § 102 StaRUG sind Steuerberater wieder verstärkt ins Fadenkreuz der Insolvenzverwalter geraten. Sofern die Realisierung von Haftungsansprüchen gegenüber den Organen wegen masseschmälernde Zahlungen an deren fehlenden Leistungsfähigkeit scheitert, bietet es sich für Insolvenzverwalter als probates Mittel zur Masseanreicherung an, den vormaligen Steuerberater der Schuldnerin wegen einer angeblich mangelhaften Going-Concern-Prüfung oder der Verletzung der insolvenzrechtlichen Warnpflicht in Anspruch zu nehmen.

Das Seminar befasst sich mit der praktischen Umsetzung der Going-Concern-Prüfung und deren Überschneidung mit der insolvenzrechtlichen Überschuldungsprüfung und der insolvenzrechtlichen Warnpflicht in Abgrenzung zur ausdrücklichen Prüfung der Inolvenzreife. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Going-Concern-Prüfung bei kleineren Unternehmen gelegt, denn deren Geschäftsleitung ist regelmäßig nicht in der Lage, eine detaillierte Einschätzung zur zukünftigen Entwicklung des Unternehmens vorzunehmen. Ausführungen zur vertraglichen Haftungsbeschränkung und zum Bargeschäft, mit dessen Hilfe eine Honoraranfechtung des Insolvenzverwalters abgewehrt werden kann, schließen das Seminar ab.